Messenger - WhatsApp-Beispiel (Android)
3. Welche Messenger gibt es?
Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an verschiedenen Messengern. In Deutschland sind die bekanntesten Messenger WhatsApp, Telegram, Threema und Signal. Mit knapp 60 Millionen Nutzerinnen bundeweit ist WhatsApp in Deutschland der am häufigsten genutzte Messenger aber auch Telegram, Threema und Signal gehören hierzulande mit weit über 1 Millionen Nutzerinnen zu den beliebtesten Messengern. Inwieweit sich die Messenger voneinander unterscheiden, zeigen wir in diesem Schaubild:
Der Funktionsumfang: Mittlerweile bieten die hier gezeigten Messenger in etwas den gleichen Funktionsumfang. Sie haben alle eine Chat- und Gruppenchatfunktion und bieten die Möglichkeit sowohl mit als auch ohne Bildübertragung zu telefonieren. WhatsApp bietet als einziger Messenger eine Statusfunktion und hat daher in dieser Disziplin leicht die Nase vorn.
Anzahl der Nutzer: Mit knapp 2 Milliarden Nutzerinnen und Nutzer weltweit ist WhatsApp auch in dieser Kategorie Spitzenreiter. Telegram ist mit etwa 700 Millionen an zweiter Stelle, gefolgt von Signal mit ca. 40 Millionen. An vierter Stelle liegt Threema mit knapp 10 Millionen Nutzerinnen und Nutzern weltweit.
Sicherheit: Damit
kein Fremder unsere Nachrichten mitlesen kann, nutzen die meisten Messenger automatisch
eine sogenannte End-to-End Verschlüsselung. Hier werden alle Nachrichten zwischen
Sender und Empfänger so verschlüsselt, dass nur die Gesprächspartner die
Nachrichten in unverschlüsselter Form sehen können.
Es werden also keine Nachrichten in lesbarer Form gespeichert. Hier fällt
Telegram negativ auf, da dieses Verfahren nicht automatisch aktiv ist. Hier
muss man extra den sogenannten „Geheimen Chat“ aktivieren.
Datenschutz: Bei den meisten Messengern müssen
wir für die Nutzung den Zugriff auf unsere Kontakte erlauben. Besonders lobend
zu erwähnen ist hier der Messenger Threema. Diesen kann man auch ohne
Zugriffsberechtigung der Kontakte nutzen und das Unternehmen speichert keine
fremden Daten. Bei dem Messenger Signal muss für die Nutzung zwar der Zugriff
auf die Kontakte gewährt werden, allerdings werden die Kontaktinformationen nur
in der App verwendet und nicht beim Unternehmen Signal gespeichert. WhatsApp
hingegen gehört zum Konzern Facebook bzw. Meta mit Sitz in den USA. Der Konzern
verdient sein Geld unter anderem durch das Sammeln
und Vermarkten von Daten. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, den Zugriff auf die
Kontaktdaten für den Abgleich mit den Kontakten aus seinen sozialen Netzwerken Facebook
und Instagram zu speichern und wurde bereits wegen Verstößen gegen die
Datenschutzgrundverordnung verklagt. Telegram wurde von den Gründern des
größten sozialen Netzwerks in Russland ins Leben gerufen. Auch wenn hier laut
Aussage des Konzerns keine Kontaktdaten gespeichert werden, stellt das
Speichern von Nachrichten beim Unternehmen Telegram durch das Fehlen der
automatischen
End-to-End Verschlüsselung ein Datenschutzproblem dar.
Kosten: Hier stellt einzig der Messenger Threema eine kleine Hürde dar. Der Messenger kostet in der Anschaffung einmalig 4,99€, ist dann allerdings kostenlos und werbefrei nutzbar. Der Messenger Signal wird durch Spenden und Stiftungen finanziert und ist daher für die Nutzerinnen und Nutzer vollkommen kosten- und werbefrei. Telegram wird hauptsächlich durch Werbung finanziert, ist aber für die Nutzerinnen und Nutzer kostenfrei. WhatsApp ist ebenfalls kostenlos und frei von Werbung nutzbar. Allerdings ist das Geschäftsmodell des Mutterkonzerns Meta, durch das Sammeln und Vermarkten von Daten Geld zu verdienen. Es ist daher naheliegend, dass wir die Nutzung von WhatsApp mit Daten und Informationen über uns bezahlen.
Wir sehen also, jeder Messenger hat sein Für und Wider. Welcher Messenger für uns der geeignetste ist, hängt nicht zuletzt davon ab, welchen Messenger unsere Familie, Freunde und Bekannten nutzen. Denn bislang können wir uns nur mit den Menschen austauschen, die den gleichen Messenger nutzen wie wir. Und wer braucht schon einen Messenger den niemand anderes nutzt.